WEITERMACHEN - eine Zwischenbelebung

Die letzte Bewohnerin ist in diesem Haus geboren und 2015  86-jährig verstorben. Der Sohn hat die Wohnung leer geräumt, die Stadt hat Gas und Strom aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Die Räume zeigen einen Status, der heute fast nicht mehr existent ist. Kohleofen, ein Waschbecken, Klo am Gang, eine typische Bassenawohnung der Jahrhundertwende. Tapeten und Böden zeigen eine gestalterische Ästhetik der ehemaligen BewohnerInnen, die längst vergangen und „retro“ ist. Im Zuge der jetzigen viel diskutierten Wohnungsknappheit wird daran erinnert, dass solche Wohnungen um die Jahrhundertwende für viele das ersehnte Glück bedeuteten.

KünstlerInnen entwickeln eine unglaubliche Zähigkeit, trotz prekärer Situationen mit ihren Ideen weiterzumachen, so auch hier. Diese Räume werden von Wohnräumen zu temporären Kunsträumen, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein anderes Sammelsurium ergreift Besitz von den Räumen. Visualisierte Gedanken, Ideen, Anregungen,  kurzum künstlerische Aussagen – eine Zwischenbelebung.

 

Kuratiert von Ingrid Gaier.

An drei Samstagen: Am 30. April, 21. Mai und 11.Juni 2016, von 11h-15h;

Ostmarkgasse 40, 1210 Wien;

 

Elisabeth Schmirl, 2016;

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